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Unser Projekt: Solarkocher für SchülerelternUnser Projekt: Solarkocher für SchülerelternNotre Projet: Des cuiseurs solaires pour SévaréUnser Projekt: Solarkocher für Schülereltern
 

Unser Projekt: Solarkocher für Schülereltern

Geschichte des Gebrauchs der Solarkocher

In Mali werden die Steppen in der klimatisch günstigen Sahelzone immer mehr durch die Savanne ersetzt. Holz, in Mali der Energieträger par excellence, ist dort immer weniger zu finden.

Diese Fakten sind hinreichend bekannt, auch wenn die Entwicklung von Jahr zu Jahr dramatischer wird. Wir müssen den Menschen und vor allem den Frauen vor Ort helfen. Alternative, vor allem aber effektive Mittel, die die verfügbaren Ressourcen nutzen, müssen gefunden werden bzw. eine konsequente Anwendung finden, um  die Speisen zu kochen und, aus gesundheitshygienischen Gründen, das Wasser zu sterilisieren.

Die Sonne ist in Afrika der Energieträger Nummer Eins, die Lösung vieler Probleme.

Der Prototyp des Solarkochers, der von unserem Mitglied Monsieur Joseph Tourneux in der Bretagne entwickelt worden, ist im Jahre 2005 in Sévaré bei Mopti zum praktischen Einsatz gekommnen und erzielte dort überaus erfreuliche Resultate.

Foto des Solarkochers Prototyp I aus dem Jahre 2005/2006

Erste Reaktionen

Zunächst hatten die Malier in dem Dorf Sévaré große Vorbehalte gegenüber dem Gebrauch des Solarkochers, und dies umso mehr, als sie ja die seit Jahrhunderten tradierte Kochmethode mit Holz gewohnt waren. Hinzu kam, dass je nach Bedeutung der Familie große Mahlzeiten vorbereitet werden und das Kochen mit dem Solarkocher aufgrund der langen Garzeiten und der für Saucen notwendigen hohen Hitze sie nicht überzeugte. Auch fehlte den Maliern vielleicht das Verständnis für ein Umdenken, was die Nutzung der Solarenergie und die neue Kochweise angeht.

Technisch gab es Probleme, den Solarkocher vor Ort zu konstruieren und die notwendigen Materialien zu besorgen.

Im März 2007 gelang es, in Zusammenarbeit mit einer malischen Köchin in Mopti  verschiedene Landesgerichte mit den typischen Saucen in wesentlich kürzerer Garzeit herzustellen. Die Garzeiten schwankten je nach Gericht zwischen ein und zwei Stunden. Alle Gerichte erwiesen sich, nach Meinung der "Testpersonen", als geradezu vorzüglich - der Beweis, dass der Solarkocher seine "kulinarische Funktion" weitgehend erfüllt hatte.

Verbesserungsversuche

Trotz der durchaus positiven Reaktionen machte sich unser Mitglied Joseph Tourneux mit Freunden ans Werk, um notwendige Modifikationen am Solarkocher in der Bretagne vorzunehmen. Angesichts der physischen Gegebenheiten in Mali galt es zunächst einmal die Absorbierung der Sonnenenergie durch die Solarspiegel zu optimieren.

Ein anderer wesentlicher Gedanke betrifft die Stärkung der Eigeninitiative der Malier. Wenn lokale Hölzer genutzt und der Solarkocher zum Großteil vor Ort produziert werden würde, könnten die Ausbildung und Arbeit der malischen Handwerker gefördert und die Kosten des Solarkochers könnten überdies gesenkt werden. Bestimmte Materialien müssen, um den Qualitätsstandard zu garantieren, aus Europa, andere können direkt aus Mopti angeliefert werden.

Eine andere Überlegung betrifft die Auswahl von Pilotdörfer sowie die Zusammenarbeit mit lokalen Führungskräften, die von dem Solarprojekt überzeugt und überdies bereit sind, sich dafür zu engagieren. Wenn wir es schaffen, diese "Projekt-Dörfer" mit 10 - 20 Solarkochern auszurüsten, die Familien mit ihrem optimalen Gebrauch vertraut zu machen und sie von der Effektivität der Solarkocher durch Kochdemonstrationen mit Gerichten nach einheimischen Rezepten zu überzeugen, ist alles gewonnen.

Konzeption des neuen Solarkochers

Die Veränderung betrifft die Vergrößerung der Kochkammer, die Spiegelmodifikationen bei unterschiedlichen Sonnenständen, die Erhöhung der Maximaltemperatur, die Optimierung der Energieaufnahme sowie die Energiespeicherung, die Ergonomie, den Sicherheitsaspekt,  die vereinfachte Bauweise, die Kostenreduzierung und Testreihen mit dem normalen malischen Kochtopf Nr. 4.

Foto des Solarkochers Prototyp II aus dem Jahre 2007/2008



Analyse und Leistungswerte

Der Vergleich der beiden Solarkocher, des Prototyps I und des Prototyps II  zeigt unter gleichen Ausgangsbedingungen signifikante Veränderungen bei den Leistungswerten.

Sowohl die Tabelle wie die Grafik machen die positiven Resultate deutlich.Verschiedene Testreihen, die sich an den individuellen Gebrauchsbedingungen und praktischen Experimentierphasen vor Ort orientierten, führten zu erheblichen Verbesserungen.

Mehrere Kochexperimente wurden trotz durchschnittlicher Sonneneinstrahlungen mit Erfolg durchgeführt. Der "Geschmackswert" der Speisen war überaus überzeugend.

 

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