03-05-20 12:43
Aschermittwoch-Aktion Februar 2020
«Auf ein Wort … - denn der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein … »
Unser Mitglied Pfarrer Dr. Willy Derichs, der die Aschermittwoch-Aktionen initiiert und über Jahre tatkräftig unterstützt hat, schreibt zur Benefizaktion 2020 und zum Thema «Osterlachen»:
«Das Grundanliegen des Osterlachens war es, die Osterfreude zum Ausdruck zu bringen. Es sollte die Überlegenheit und der Sieg über den Tod symbolisiert werden. Der Tod, der Christus wieder ausspucken musste, ist „lächerlich“ geworden.
Das Ostergelächter war vor allem in Bayern zwischen dem 14. Und 19. Jahrhundert ein fester Bestandteil christlichen Brauchtums. Zum Brauch gehörte es, dass der Pfarrer am Ostertag im Gottesdienst ein Ostermärchen, also eine erheiternde und nicht immer ganz wahre Geschichte erzählte. Das geschah mit dem Ziel, die Menschen zum Lachen zu bringen.
Ein solches – wahres (!) – Ostermärchen möchte ich heute „erzählen“.
Am Aschermittwoch wurde im Pius-Gymnasium, wie jedes Jahr, eine Sonderkollekte abgehalten zur Unterstützung der Ärmsten der Armen in der Prana-Schule in Indien. Insgesamt 1408,90 Euro kamen dabei zusammen: Vergelt’s Gott!
Und mit diesem Geld durften wir den 151 Kindern, aber auch den Lehrerinnen und Lehrern, den Köchinnen, Putzfrauen, den Frauen von der Schneiderinnen-Selbsthilfe-Gruppe, den Köchinnen und dem Hausmeister eine riesige Freude machen. Es ging raus aus dem Alltag und hinein in den Zoo, der im 130 Kilometer entfernten Chennai liegt. Für alle bedeutete das das reine Vergnügen und ein großes Abenteuer, denn die meisten hatten noch nie eine so weite Reise unternommen; sie waren niemals woanders als da, wo sie wohnen.
Das, so schreibt Frau Dr. Link, ist im Nachhinein ein großes Glück, eine wunderbare Fügung gewesen, so dass die Kinder jetzt, wo auch sie wegen Corona zu Hause bleiben müssen und die Schule geschlossen ist, noch lange, vielleicht sogar ein Leben lang, an dieses wunderbare Erlebnis denken können. Die Gedanken an diesen Ausflug werden ihnen sicherlich in dieser Krise ganz gegenwärtig sein! […] Gerade in den heutigen Zeiten ist es besonders wichtig, ein Licht in die Seelen der Kinder, und auch der Erwachsenen, zu bringen.
Ich denke, ohne es zu ahnen haben wir dem Corona-Virus damit ein Schnippchen geschlagen und können uns darüber freuen (und gerne einmal lachen), dass die Kinder in Indien, jetzt in dieser traurigen Situation, etwas Licht und Freude im Herzen tragen und ihnen die Erinnerung vielleicht immer wieder ein Lächeln abzuringen vermag. Die beigefügten Bilder sprechen eine eigene Sprache…
Wir leben nicht nur im Schatten von Corona, sondern auch und hoffentlich immer mehr im Licht von Ostern. Wenn wir dieses Licht und diese Freude teilen, werden sie nicht weniger, sondern mehr, von hier bis ans andere Ende unserer Erde.
Dr. Willy Derichs
P.S.: In diesen Wochen sollten wir (als österliche Menschen) den Humor nicht verlieren. Er wirkt oft wie ein heilsames Medikament (ein Therapeutikum). Die Menschen in Indien haben eine Menge Humor, und der ist in den Satirezeitschrift nicht untergegangen: Es ist gar nicht so einfach für eine indische Göttin, sich ihre acht Hände zu waschen…